unser Tagesablauf

Wenn die Kinder am Morgen in die Betreuung kommen, nehme ich sie am Gartentor in Empfang. Gemeinsam gehen wir ins Haus in die Garderobe. Es ist eine Zeit bekannter Abläufe, die Kinder freuen sich aufeinander, berichten von zu Hause oder sind ganz vertieft in das Ankommen und meine Begleitung beim Ankommen. Das Spielzimmer habe ich bereits zuvor vorbereitet. Mit seinen Spiel- und Klettermaterialien lädt es dazu ein, selbständig ihren eigenen Ideen nachzugehen, Bekanntes wieder und wieder zu erleben und Neues zu entdecken. Nach etwas Zeit biete ich den Kindern ein Frühstück an. Dafür gibt es einen abgetrennten Essbereich, in dem sie zu zweit oder einzeln essen können. Sind die Kinder älter geworden, essen sie in einer grösseren Gemeinschaft.  Anschliessend bereite ich sie darauf vor, in den Garten zu gehen. Dieser Übergang ist eine wichtige Zeit. Jedes einzelne Kind erlebt mit mir eine ganz individuelle und freudvolle Zeit. So erleben sie die Abläufe der Pflege, dürfen sich daran beteiligen, üben ihre Fertigkeiten und werden immer selbständiger.

Mir ist es wichtig, dass wir jeden Tag Zeit im Freien verbringen, auch bei Regen und Kälte – natürlich mit der dafür geeigneten Kleidung. Das Draußensein hat für mich eine besondere Bedeutung: Wenn wir in den Garten gehen, gehen wir aus dem geborgenen Spielzimmer ein Stück in die Welt hinaus – noch nicht in die große Welt, sondern in einen ruhigen Garten, der vieles bereit hält, das die Kinder mit meiner aufmerksamen Beobachtung und zurückhaltenden Begleitung entsprechend ihrem eigenem Interesse und Entwickungsstand entdecken können. Für die Kinder gibt es einen großen Sandbereich mit einem Sandtisch, viel Rasen und eine Holzterasse für Kletterelemente, zwei Kirschbäume mit verschiedenen Schaukelmöglichkeiten, einen kleinen Hügel, eine Essbank, den Wassertisch für das Händewaschen und die Gartentoilette. In der wärmeren Jahreszeit verbringen wir viel Zeit im Garten, essen auch hier und jüngere Kinder können in einem geschützten Bereich in ihrem Kinderwagen schlafen. Die älteren Kinder schlafen im Haus. Nach dieser Ruhezeit gibt es eine Vesper und es dauert nicht lange, bis die Kinder wieder nach Hause gehen.

In meinem Spielzimmer und im Garten sind entsprechend des Alters der Kinder geeignete Klettergeräte, die schon durch ihre klare Gestaltung und erreichbare Höhe jedes Kind einladen, darauf zu klettern. Die Kinder erkunden ihren Körper, wiederholen die Bewegungen, finden neue Wege, ahmen andere Kinder nach und werden immer geschickter.

Dem Spielmaterial liegt nicht nur eine Spielidee zugrunde. Sie sind überwiegend zweckfrei und regen die Phantasie an. Vieles sind Haushaltsutensilien, einiges kommt aus der Natur. Alles ist sinnlich anregend, durch das die Kinder unsere Welt kennenlernen. Mir macht es Freude sie darin zu begleiten. Dabei geht es nicht nur um die Auswahl des Materials. Sie zu beobachten und kennenzulernen, nimmt einen überwiegenden Teil meiner pädagogischen Tätigkeit ein. So begleite ich sie darin, sich selbst zu verwirklichen. Auch ihre Begegnungen miteinander bedürfen der achtsamen Begleitung. Mit Begeisterung erlebe ich immer wieder aufs Neue, wie die Kinder dadurch zu sozial kompetenten Gestaltern unserer kleinen Gemeinschaft werden.